Information zur Versorgungslage bei Infusions- und Spüllösungen

Infusions- und Spüllösungen sind unverzichtbare Bestandteile der ambulanten und stationären Patientenversorgung (in Kliniken, medizinischen Versorgungszentren, niedergelassenen Praxen und Apotheken).

Infusionslösungen, wie beispielsweise isotonische Kochsalzlösungen, sind Arzneimittel und werden neben ihrer Funktion als Flüssigkeitsersatz auch als Träger bzw. Injektionslösung zum Auflösen und Verdünnen geeigneter Medikamente verwendet.

Spüllösungen sind Medizinprodukte und kommen als Lösungen zum Spülen bei operativen Eingriffen und in der sterilen Wundversorgung zum Einsatz.

Der derzeitige Mangel an Infusions- und Spüllösungen ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen.

Zum einen gibt es Lieferengpässe bei Lieferanten für Glasflaschen. Infolgedessen hat Fresenius den zuständigen Behörden Anfang März und Ende Mai einen Lieferengpass für Infusionslösungen – speziell solche aus isotonischen Kochsalzlösungen – in Glasflaschen (50ml und 100ml) gemeldet.

Darüber hinaus gibt es strukturelle Herausforderungen, denn die Nachfrage nach Infusions- und Spüllösungen steigt grundsätzlich, bspw. durch den demografischen Wandel, eine steigende Anzahl an Operationen in den Kliniken, Vorratshaltung etc., während es gleichzeitig nur noch wenige Hersteller am Markt gibt.

Hinzu kommen eine Lieferengpass-Meldung des zweiten großen Anbieters in Deutschland sowie eine akute Mangelsituation in den USA, nachdem Hurrikan Helene den größten Produktionsstandort der USA eines US-Anbieters für Infusionslösungen beschädigt hat.

Die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln und Medizinprodukten hat für uns oberste Priorität. Deshalb sind wir im ständigen Dialog mit unseren Kunden und den zuständigen Behörden und prüfen Möglichkeiten zur Verbesserung der langfristigen Versorgungssituation.

Als Fresenius unternehmen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten alles, um dem aktuellen Kapazitätsengpass im Markt entgegenzuwirken. Hierfür erhöhen wir – soweit möglich – unser Produktionsvolumen. Zudem haben wir in den USA ein beschleunigtes Hochfahren neuer Produktionslinien beantragt und wollen eine Belieferung von EU-regulierten Märkten durch unsere bestehenden Werke außerhalb der EU ermöglichen.

Diese eingeleiteten Maßnahmen benötigen jedoch Zeit, bis sie im Markt eine Wirkung entfalten.

Denn: Infusions- und Spüllösungen herzustellen, ist ein streng regulierter, komplexer sowie energieintensiver, und damit auch kostenintensiver, Prozess. Die Kapazitäten lassen sich deshalb nicht kurzfristig und beliebig erweitern.