Mit vereinten Kräften gegen die Umweltverschmutzung

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind etwa 15 Prozent der im Gesundheitswesen anfallenden Abfälle gefährliche Stoffe, die bei unsachgemäßer Entsorgung negative Auswirkungen haben können. Um verantwortungsvoll mit der Umwelt umzugehen, hat Fresenius Kabi damit begonnen, ein innovatives Abfallmanagement-Konzept zu etablieren, das dem Unternehmensleitbild „Caring for Life“ entspricht - unter Einbeziehung aller am Produktlebenszyklus Beteiligten.

„Wir handeln heute schon mit Blick auf morgen“ - unter diesem Motto hat sich das Team von Fresenius Kabi Südafrika intensiv mit den Herausforderungen von Arzneimittelabfällen in Krankenhäusern auseinandergesetzt und überlegt, wie es einen Mehrwert für Mediziner und Patienten schaffen kann. Im Rahmen eines Pilotprojekts gelang es ihnen, das Gesundheitspersonal von zwei Krankenhäusern mit ins Boot zu holen - ein entscheidender Meilenstein, denn Abfallreduzierung kann nur durch Zusammenarbeit erreicht werden.


Abfallsammlung da starten, wo Abfall entsteht

Als Ausgangspunkt hat Fresenius Kabi den Lebenszyklus seines Freeflex IV Infusionsbehälters, der für intravenös verabreichte Medikamente verwendet wird, unter die Lupe genommen. Millionen dieser Behälter werden jedes Jahr in südafrikanischen Krankenhäusern für die Patientenversorgung eingesetzt und müssen verantwortungsvoll entsorgt werden. Um den Abfall nach den neuesten Umweltstandards zu behandeln, muss er von anderen Krankenhausabfällen getrennt und ordnungsgemäß wiederverwertet werden.

Um diese ordnungsgemäße Sammlung zu gewährleisten, hat Fresenius Kabi Südafrika den Krankenhäusern des Pilotprojekts spezielle Freeflex-Behälter zur Verfügung gestellt: Mit der richtigen Infrastruktur zur Trennung und Sammlung der Infusionsbehälter war es für das medizinische Personal einfacher, diese Aufgaben während ihrer anspruchsvollen Arbeit und der Versorgung der Patienten zu erledigen. Die Behälter waren ein großer Erfolg. Seit dem Start des Projekts im Jahr 2018 wurden 177 Tonnen Freeflex-Abfälle gesammelt. Nach dem Start mit 2 Krankenhäusern im Rahmen des Pilotprojekts nehmen derzeit 46 Krankenhäuser teil.

Wettbewerb steigert die Motivation zur Nutzung von Abfallbehältern

Um das Bewusstsein für das Abfallmanagement weiter zu schärfen und die Bedeutung des Projekts zu unterstreichen, wurden mehr als 1.100 Mitarbeiter der beiden beteiligten Krankenhäuser von Fresenius Kabi geschult. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, an einem Wettbewerb zwischen den Stationen teilzunehmen - ein zusätzlicher Anreiz, Freeflex-Abfälle in die dafür vorgesehenen Abfallbehälter zu entsorgen. Mit den Schulungen und dem Wettbewerb gelang es Fresenius Kabi, die Motivation des Personals hoch zu halten - ein weiterer Beitrag zum Erfolg des Projekts. Der Kreis schließt sich - nachhaltige Energiegewinnung aus Krankenhausabfällen.

Die Freeflex-Behälter werden gesammelt und anschließend zu einem lokalen Entsorgungsunternehmen transportiert. Mit seinem speziellen Abfallkonverter, dem „e-Converter“, setzt das Unternehmen modernste Technologie ein, um pharmazeutische Abfälle unter Einhaltung der südafrikanischen Gesundheitsvorschriften zu entsorgen. Dies stellt eine umweltfreundlichere Option für das Abfallmanagement dar, die die Sterilisierung, Dehydrierung und Komprimierung von pharmazeutischen Abfällen umfasst. Mit dieser zukunftsweisenden Lösung ist Fresenius Kabi in der Lage, das Gewicht der Infusionsbehälterabfälle zu halbieren und das Volumen um bis zu 80 Prozent zu reduzieren.

Der e-Converter-Prozess verwandelt Abfall in Energie

Der e-Converter sterilisiert, zerkleinert und dehydriert das Material, um sein Gewicht und Volumen zu reduzieren. In den nächsten Phasen des Prozesses wird der Abfall zu dichten Pellets gepresst, die verbrannt und zur Energieerzeugung genutzt werden können. Es werden derzeit Tests durchgeführt, um sicherzustellen, dass bei der Verbrennung keine giftigen Emissionen freigesetzt werden und dass alle Aspekte des Projekts den Umweltvorschriften entsprechen. Derzeit wird der Abfall noch auf Deponien entsorgt, doch dank des einzigartigen e-Converter-Verfahrens konnte die Menge des zu deponierenden Abfalls um 80 % reduziert werden. Ziel ist es, diese Abfälle bis Anfang 2023 von der Deponie in einen Ersatzbrennstoff umzuleiten.

Zwei Probleme auf einmal lösen

Das Pilotprojekt von Fresenius Kabi in Südafrika zeigt, wie Krankenhausabfälle auf intelligente und gesetzeskonforme Weise entsorgt werden können und gleichzeitig als Energiequelle dienen. Aufgrund des großen Erfolgs des Projekts ist Fresenius Kabi derzeit in Gesprächen mit den Behörden sowie anderen Krankenhäusern und Stakeholdern, um dieses Abfallmanagementkonzept auf den gesamten privaten Gesundheitssektor Südafrikas auszuweiten. Bis Ende 2022 sollen weitere 45 Krankenhäuser an dem Projekt teilnehmen - ein positiver Ausblick in die Zukunft.

E-Converter -Prozess Nach Abschluss von Schritt 1 der modernen e-Converter-Lösung wird Fresenius Kabi in der Lage sein, das Gewicht der Infusionsbehälterabfälle zu halbieren und ihr Volumen um bis zu 80 Prozent zu reduzieren. Die Schritte 2 und 3 führen dazu, dass keine Abfälle mehr auf der Deponie landen.